12.10.2025 KSC fährt für den Sieg gegen die RKG alles auf

Der KSC Hösbach bot für den klaren 24:7-Sieg gegen unsere 1. Mannschaft alles auf, was er an nationaler und internationaler Klasse im Kader hatte – das bedeutete ringerische Topqualität mit Olympiasiegern und Europameistern.

Bereits im Auftaktkampf bekam Mihail Lapp im Limit bis 61 kg Freistil die ganze Klasse von Azamat Tuskaev zu spüren. Der Serbe, amtierender Vizeeuropameister und zweimaliger EM-Goldmedaillengewinner, ging von Beginn an in die Vollen und siegte noch innerhalb der ersten Runde technisch überlegen.

Im Schwergewicht (130 k/Greco) stellte sich Nikita Ovsjanikov dem letztjährigen U23-EM-Bronzemedaillengewinner Anton Vieweg entgegen, musste sich aber mit 1:7 geschlagen geben.

In der Klasse bis 66 kg griechisch-römisch verausgabte sich Corneliu Rusu völlig gegen Abdolmohammad Papi, den wohl faszinierendsten Athleten in Hösbachs Reihen. Der achtfache iranische Meister floh 2017 aus seiner Heimat, nachdem er sich geweigert hatte, bei einer WM-Qualifikation einem staatlichen Verbot zu folgen und gegen einen israelischen Gegner nicht anzutreten – eine Entscheidung, die harte Repressionen des Mullah-Regimes nach sich zog. Nach seiner Flucht wurde Papi Trainingspartner der deutschen Ringerlegende Frank Stäbler. Gegen Rusu zeigte er seine ganze Routine und siegte klar mit 10:0.

Für den ersten Freiburger Lichtblick sorgte Lars Schäfle (98 kg/Freistil). Taktisch clever und trotz klarem Gewichtsnachteil bezwang er seinen Gegner Robin Ferdinand, ebenfalls mehrfacher Deutscher Meister (97 kg), mit 4:1 Punkten. „Sein Beinangriff gegen Ende der zweiten Hälfte war exzellent vorbereitet“, lobte Coach Ion Vasilachi.

In der 71-kg-Freistilklasse traf Nico Megerle auf niemand Geringeren als den amtierenden Olympiasieger Kotaro Kiyooka. Hösbach hat drei japanische Spitzenringer im Kader, konnte jedoch wegen der maximal zulässigen Mannschaftspunktzahl nur einen einsetzen – und entschied sich gezielt für Kiyooka, um den deutschen Meister zu stoppen. Megerle hielt forsch dagegen, doch der Japaner punktete seine Klasse souverän aus. Beim Stand von 14:0 gelang Megerle mit einer Zweierwertung noch ein persönlicher Achtungserfolg.

Nach der Pause musste sich Lukas Schöffler (86 kg/Greco) dem Hösbacher Erik Löser technisch überlegen geschlagen geben. Doch dann zeigte Valentin Petic, moldawischer Olympiateilnehmer von Paris, im Duell mit dem polnischen Top-Athleten Gevorg Sahakyan seine ganze Klasse. In einem packenden Kampf gewann der Freiburger verdient mit 3:1 – eine herausragende Leistung gegen einen international etablierten Gegner.

Den Höhepunkt aus Freiburger Sicht setzte Kevin Henkel (80 kg Freistil). Gegen Nils Buschner, eigentlich ein exzellenter Griechisch-Römisch-Spezialist, zeigte Henkel eine Lehrstunde im Freistil. Mit blitzschnellen Beinangriffen und variablen Aktionen fegte er seinen Gegner in nur 2:22 Minuten mit 15:0 von der Matte – technischer Überlegenheitssieg und pure Ringerkunst.

Kurz darauf unterlag Leon Gerstenberger, gesundheitlich angeschlagen, klar gegen den mehrfachen Deutschen Meister Tim Müller. Im letzten Duell setzte sich Michael Widmayer (80 kg/Greco) gegen Seyfullah Kaya durch und stellte den Endstand von 24:7 her.

Fazit:
Die RKG zeigte Kampfgeist und Haltung gegen einen KSC Hösbach, der mit Weltklasseathleten auflief. Mit Schäfle, Petic und Henkel holten die Breisgauer drei sehenswerte Siege – zweifellos ein Achtungserfolg.