Die Ringkampfgemeinschaft (RKG) Freiburg 2000 ist als klarer Außenseiter ins Abenteuer 1. Bundesliga gestartet. Das Saisonziel der von Lotto Baden-Württemberg unterstützten Ringer lautet: Erfahrung sammeln und einige Einzelkämpfe gewinnen.
Dass das Team noch vom ersten Mannschaftssieg träumt, tut der guten Stimmung im Verein keinen Abbruch. Als Vizemeister der 2. Bundesliga West stieg die RKG vergangene Saison auf, da der saarländische Meister AC Heusweiler verzichtete. Jetzt messen sich die Freiburger Ringer mit den besten Mannschaften Deutschlands.
Die Alternative wäre ein erneuter Start in der 2. Bundesliga gewesen. „Da wäre es sportlich aber um die ,goldene Ananas‘ gegangen“, sagt Vorstand Hartmut Leiber. Hintergrund ist eine besondere Konstellation: 2026 führt der Deutsche Ringer-Bund die 1. und 2. Bundesliga zusammen. Somit gibt es keine Auf- und Absteiger, alle Mannschaften können für die neue Bundesliga melden. Hinzu kommt: Diese Saison ringen in der 1. Bundesliga nur acht Teams. Darunter sind auch der SV Germania 04 Weingarten und der amtierende Meister ASV Schorndorf, die beide ebenfalls von Lotto BW als Förderer des Sports im Land unterstützt werden.
Die Chance, gegen die Top-Teams antreten zu können, wollte sich die RKG nicht entgehen lassen. Dass sie bei der starken Konkurrenz wenig Punkte holen wird, ist einkalkuliert. Noch ohne Sieg liegt sie auf Rang acht. Dennoch: „Die Stimmung ist sehr gut, weil die Mannschaft keinen Druck hat“, sagt Hartmut Leiber. Die Ringer sollen befreit antreten und gegen teils international erfolgreiche Gegner Erfahrung sammeln. Gut ist die Stimmung auch bei den Fans. Vor allem, wenn Leistungsträger wie Lars Schäfle (26), Nico Megerle (25), Kevin Henkel (30) und Leon Gerstenberger (26) auf der Matte stehen.
Auch in der Staudinger Sporthalle, in der die RKG ihre Heimkämpfe austrägt, wurde Einiges verändert. Der Kampfkreis wurde in die Hallenmitte verlegt. Die Zuschauerinnen und Zuschauer sind viel näher dran, neue Strahler setzen die Kämpfe ganz anders in Szene. „Das ergibt eine bessere Atmosphäre“, sagt Hartmut Leiber.
(regionale) Eigengewächse trumpfen auf
Freuen dürfen sich die Fans zudem über Eigengewächse und Talente, die in ihren jeweiligen Gewichtsklassen auf nationaler und internationaler Bühne Medaillen sammeln. Darunter ist auch Sophia Schäfle (22), die wie ihr Bruder Lars amtierende Deutsche Meisterin im Freistilringen ist. „Wir investieren viel Geld in die Nachwuchsarbeit“, betont Hartmut Leiber. Darum kümmern sich zehn Trainerinnen und Trainer, die beim AV Germania Freiburg-St. Georgen und beim SV Freiburg-Haslach beschäftigt sind. Das Training selbst findet unter dem Dach der RKG statt, zu der sich die Freiburger Traditionsvereine im Jahr 2000 zusammengeschlossen haben. Zum Jubiläum hat sich der Verein mit dem Start in der 1. Bundesliga bereits einen Traum erfüllt.
Alexander Gässler wünscht der RKG viel Erfolg für die Zukunft
Anmerkung: Da Toto Lotto unter das Glückspielgesetz fällt, dürfen Nachwuchsringer die unter 18 Jahren sind, in diesem Zusammenhang nicht genannt werden.