Nico Megerle, Lars & Sophia Schäfle mit Gold, Kevin Henkel mit Silber – die RKG-Ringer haben bei der Deutschen Meisterschaft der Männer & Frauen im unterfränkischen Elsenfeld vereinshistorisch stark abgeräumt.
Was ist schwerer als den DM-Titel zu gewinnen – richtig, den DM-Titel zu verteidigen. Dieses Kunststück schaffte Nico meisterlich. Als letztjähriger DM-Sieger im Limit bis 65 Kilo Freistil war er nicht mehr der Jäger, sondern der Gejagte – dennoch kam keiner an ihn ran.
Los ging es im Auftaktkampf mit einem südbadischen Duell gegen seinen Trainingspartner am OSP Freiburg, Jannis Rebholz (VFK Eiche Radolfzell). Das knappe Kampfergebnis von 4:2 bestätigte die Regel, dass ein solches Duell immer eine enge Kiste wird.
Im ¼ Finale traf Nico auf Valentin Seimetz vom Bundesligisten KSV Köllerbach (SRL). Ein Routinier vor dem Herrn und zigfacher DM-Medaillengewinner. In einem hochspannenden Kampf zeigte sich Nico einen Tick reaktionsschneller in den entscheidenden Situationen und gewann knapp aber verdient mit 5:4 Punkten.
Das ½ Finale war nicht weniger spannend. Sowohl Nico wie Magomed Kartojev (SV Burghausen/BAY) taktierten vorwiegend defensiv. Am Ende war unser Mann der Clevere mit 2:1 Punkten.
Mit diesen beiden Siegen hatte Nico die schärfste Konkurrenz hinter sich gelassen. Der Finalkampf gegen Moritz Langer (KFC Leipzig/SAS) war zwar nicht einfach für Nico, aber er konnte den Sachsen stets punktemäßig auf Distanz halten. Dass dieser in den letzten Sekunden noch auf 7:6 herankam, tat dem souveränen Sieg von Nico keinen Abbruch.
Unsere beiden Schäfle Lars & Sophia standen nicht nur nach der für sie nicht zufriedenstellenden letztjährigen DM unter erheblichem Druck, sondern auch familienintern. Hatte ihre Schwester Leonie doch vor gut einem Monat, mit ihrem DM-Titel im Unterwasserrugby der Damen (FS Duisburg), ordentlich vorgelegt.
Für Lars kam erschwerend hinzu, dass die DM das erste Turnier nach einer schweren Knieverletzung war. Aufgrund des vielen Kraft- und wenig Mattentrainings entschloss er sich, eine Gewichtsklasse höher, im Limit bis 92 Kilo zu starten. Dass dies kein leichtes Unterfangen werden würde, zeigte sich schnell an der Teilnehmerliste.
Im Auftaktkampf musste er sich wie Nico, zuerst der südbadischen Konkurrenz stellen. Anton Schwarzkopf vom ASV Urloffen erwies sich als der erwartbare Passivringer, der auf Konter lauerte. Lars ließ jedoch nichts anbrennen, machte zwei Einserwertungen und damit den Sack zu.
Im ¼ Finale traf unser Mann auf Nico Brunner, der in Diensten des Bundesligisten KSV Witten steht. Lars agierte kampfgierig und offensiv. Dem konnte der Nordreihnwestfale nichts entgegensetzen und unterlag technisch überhöht.
Im ½ Finale kam es zum Aufeinandertreffen mit dem Titelverteidiger in dieser Gewichtsklasse, Eduard Tatarinov (SV Wacker Burghausen/BAY). Wiederum entschloss sich Lars, vor allem in der zweiten Kampfhälfte, für eine offensive Taktik. Dies wurde mit einem klaren 4:1 Punktsieg belohnt – Finale.
Den Finaleinzug ebenfalls schaffte Ilja Mathuin (1. Luckenwalder SC/BRB) im 92 Kilo Limit. Dieser hatte zuvor Mattenfuchs Ahmet Bilici, immerhin amtierender dritter türkischer Meister, überraschend klar besiegt.
Ilja und Lars kennen sich beide gut, sowohl von gemeinsamen Trainingseinheiten auf der Matte wie auch aufgrund privater Beziehungen. Um es kurz zu machen, hintenraus gingen Ilja etwas die Körner aus, Lars schlug zu und kam zu einem 6:3 Punktsieg und damit zu seinem vierten Deutschen Männermeistertitel.
Sophia Schäfle musste gleich im ersten Poolkampf die Karten auf den Tisch legen. Ihre Gegnerin war die amtierende Deutsche Meisterin Gerda Barth. Wie im letzten Jahr bei der DM behielt Sophia auch diesmal mit 3:1 Punkten knapp die Oberhand.
Doch dieses Mal leistete sich Sophia in den anschließenden Kämpfen keinen Schnitzer mehr und erreichte souverän das Finale.
Da im 68 Kilo Limit die Poolbesten über Kreuz kämpfen mussten, kam es im Finale zum erneuten Aufeinandertreffen der beiden Titelanwärterinnen. Den besseren Start mit einem Beinangriff und einer 2:0 Punkteführung hatte dieses Mal die Ringerin vom FC Erzgebirge Aue. Doch unsere Athletin konterte knallhart mit einem starken Beinangriff und brachte sich damit 4:2 in Führung. Agil und offensiv baute Sophia den Vorsprung auf 11:2 aus. Am Ende musste sie nur noch das Ergebnis absichern. Mit ihrer 11:5 Punktniederlage blieb der Sächsin damit erneut das Nachsehen und Sophia gewann damit ihren ersten Deutschen Meistertitel bei den Frauen.
Kevin Henkel schrieb ein packendes Drama, wie es nur im Ringen vorkommen kann. Er marschierte durch die Quali – TÜ-Sieg gegen Damian Emrin Macun (Red Devils Heilbronn), ¼ Finale TÜ-Sieg gegen Movlet Makhmatov (SC Roland Hamburg), ½ Finale klarer 5:1 Punktsieg gegen Rostislav Leicht (SV Johannis Nürnberg) – mit aller Entschlossenheit und Routine.
Auch im Finale gegen Marcel Wagin vom KSV Rimbach legte er brutal stark los. Nach einer Durchdreherserie am Boden glaubte er den technischen Überlegenheitssieg in der Tasche zu haben. Die Kampfrichter entschieden jedoch, dass der letzte Durchdreher keine Wertung ergab. Damit nahm das Drama seinen Lauf. Kevin war durch die Kampffortsetzung von der Rolle, der Hesse witterte Morgenluft und kämpfte sich Wertung um Wertung heran. Am Ende stand eine mehr als bittere 8:8 Punktniederlage auf der Anzeigetafel. Nichtsdestotrotz, auch Silber ist bei einer DM ein top Ergebnis.
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perfekt ausgekämpft
Nico Megerle
Gold
DM 2025
optimales Timing
Lars Schäfle
Gold
DM 2025
voll heruntergebügelt
Sophia Schäfle
Gold
DM 2025
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