2023_05_25_RKG_Freiburg_2000_Zweite_Bundesliga_Aushängeschild_Lars_Schaefle_Sponsor_Hirsch_Bier_Wurmlingen
Das Aushängeschild der RKG: der mehrfache deutsche Meister in der olympischen Gewichtsklasse bis 86 Kilogramm, Lars Schäfle / Foto: Achim Keller

25.05.2023 BZ: „Die zweite Liga passt besser zu uns“

Die RKG Freiburg stieg zum Ende der vergangenen Saison aus der ersten in die zweite Ringer-Bundesliga. Negativ sieht man das bei dem Verein indes nicht.

Die Nachwuchsmeisterschaften und auch die Europameisterschaft der Aktiven sind vorüber, die Vereinswechsel vollzogen und die neue Mannschaftsrunde noch einige Monate entfernt. Dennoch kommen die Ringer so langsam wieder in die Gänge: Auch bei der RKG Freiburg wird schon auf der Matte gewerkelt, auch wenn der erste Saisonkampf für den Absteiger aus der ersten in die zweite Bundesliga Süd erst am 30. September ansteht – in der heimischen Staudingerhalle gegen den SV Johannis Nürnberg.

Nach der stetigen Reduzierung der Vereine in der ersten Bundesliga von ehemals 27 Teams in drei Gruppen auf nunmehr 14 Mannschaften in zwei Gruppen gehören die Freiburger diesem Elitezirkel nicht mehr an. „Wir kämpfen jetzt in der zweiten Liga. Die passt besser zu uns“, sagt RKG-Trainer Stefan Moosmann. Kein Wunder, dass er zu dieser Erkenntnis kommt: Denn in der Abstiegssaison 2022 konnte seine Mannschaft lediglich ein Mattenduell für sich entscheiden, den Heimkampf gegen den südbadischen Konkurrenten und sportlichen Mitabsteiger ASV Urloffen. Da die eigentlich nicht abgestiegene Equipe aus Nackenheim nach Saisonende aber aus der ersten Liga zurückgezogen hat, ringt der Dorfverein Urloffen weiter in der Beletage.

Bei der RKG freunden sie sich hingegen mit der Zweitklassigkeit an. Für die Spitzenkräfte Lars Schäfle, den zweifachen deutschen Meister und U-23-WM-Dritten von 2021, Leon Gerstenberger sowie die Moldauer Maxim Sacultan und Valentin Petic stehen ohnehin die nationalen Meisterschaften, die daraus möglicherweise resultierende WM-Teilnahme sowie zwei weitere Olympia-Qualifikationsturniere im Zentrum ihrer Überlegungen. Da spielen Mannschaftskämpfe in der zweiten Liga eine untergeordnete Rolle.

Via Heidelberg und Belgrad nach Paris

Der erste wichtige Schritt Richtung einer möglichen Olympia-Teilnahme für Paris 2024 ist die deutsche Meisterschaft. Sie findet vom 8. bis 11. Juni in Heidelberg statt. Und erstmals nach vielen Jahren kämpfen dann sowohl die Freistiler als auch die Griechisch-römisch-Spezialisten sowie die Frauen ihre nationalen Meister aus. Die Goldmedaillengewinner in den jeweils sechs olympischen Gewichtsklassen dürften dann die erste Wahl für einen WM-Start sein. Und die Welttitelkämpfe, die vom russischen Krasnojarsk ins serbische Belgrad verlegt wurden und im September stattfinden werden, sind die erste Olympia-Qualifikation.

Die RKG Freiburg will in der kommenden Runde im Vorderfeld der Siebener-Liga zu finden sein. Der Club aus Weingarten, der jahrelang in der vom Deutschen Ringer-Bund abgespaltenen Deutschen Ringer-Liga gerungen hat, ist Favorit auf den Meistertitel in der zweiten Liga Süd. „Die haben den stärksten Kader und wollen wieder in die erste Bundesliga“, weiß Moosmann.

Die RKG hat sich in der Breite verstärkt. Einem Abgang aus der ersten Mannschaft – Andrej Janzen wechselt zu 1885 Freiburg – stehen vier Neuzugänge gegenüber, alle für den klassischen Stil: der sehr offensiv ringende Moldauer Corneliu Rusu (61 und 66 Kilo), Kevin Reuschling vom KSK Furtwangen (71), Giorgi Ketilaze vom SV Triberg (86 und 98) sowie David Ovsjanikov vom ASV Vörstetten (98 und 130). „Damit wollen wir uns besser gegen verletzungsbedingte Ausfälle wappnen“, sagt Trainer Moosmann.


Bericht aus: BZ-Plus, Georg Gulde, 24.05.2023