25.10.2022 BZ: Bitte nicht schwarzmalen

Eine 10:24-Packung bezogen gegen den Tabellenführer aus Mainz, nach sechs von sieben Vorrundenkämpfen punktlos auf dem letzten Tabellenplatz, nur 100 Zuschauer in der Halle an einem SC-Freiburg-freien Sonntag: Wer Anhänger der RKG Freiburg ist, muss in diesen Tagen bei Bundesligakämpfen vor allem eines: leiden. 

Dennoch sollte man bei der Entwicklung des Vereins nicht schwarzmalen. Die bescheidenen Ergebnisse in der Beletage des deutschen Ringens kommen vor allem deshalb zustande, weil die Liga von 26 auf 16 Clubs reduziert wurde, was eigentlich eine gute Idee war. Denn mehr Erstligisten im Randsport Ringen als im Volkssport Fußball, das wirkte bislang schon befremdlich. 

Wer genauer hinsieht, wird feststellen, dass sie bei der RKG einiges getan haben, um sich zu verbessern. Dass drei hiesige Athleten vergangene Woche bei der U-23-WM dabei waren (Leon Gerstenberger, der Moldauer Valentin Petic, Lars Schäfle), unterstreicht, dass der Club unter dem Trainerduo Ion Vasilachi/Stefan Moosmann keine schlechte Arbeit leistet. 

Da auch der Vorstand um den neuen Vorsitzenden Hartmut Leiber einiges Neues anpackt, muss einem um die RKG nicht bange sein – ganz gleich, ob sie nächste Saison in der ersten oder in der zweiten Bundesliga ringt.

Kommentar aus: Badische Zeitung, Georg Gulde, 24.10.2022