22.09.2022 BZ: Das Ziel der RKG Freiburg: Bloß nicht in die zweite Liga absteigen

Durch die Neueinteilung der Bundesliga und die Reduzierung der Teams hat sich der Fokus bei den RKG-Ringern verschoben. Los geht’s heute (23.092022) mit dem Heimderby gegen den TuS Adelhausen.

Mit einem Heimkampf und Derby gegen den TuS Adelhausen beginnt für die RKG Freiburg an diesem Freitag (20.30 Uhr/Staudingerhalle) die Ringer-Bundesligasaison 2022/23. Das Ziel: Klassenerhalt. Warum ist das so, schaffte es die RKG in den vergangenen zwei Saisons doch in die Playoffs?

Die Liga: Wieder einmal hat sich die Bundesliga im Ringen eine neue Struktur gegeben. Dieses Mal hat sie sich (ziemlich sinnvoll) verschlankt. Aus drei Erstliga-Gruppen wurden zwei, aus 26 Mannschaften wurden 16 Teams. Und darunter wurde die zweite Bundesliga wiederbelebt. Für die RKG Freiburg heißt das: Die Mannschaft um Freistil-Trainer Ion Vasilachi und Griechisch-römisch-Coach Stefan Moosmann, der Luigi Tascillo abgelöst hat, tritt nun in der Gruppe West an – gegen sieben Konkurrenten: SV Nackenheim, Red Devils Heilbronn, KSV Köllerbach, KSV Witten, ASV Urloffen, ASV Mainz und eben Auftaktgegner TuS Adelhausen.

Der Modus: In Hin- und Rückkampf bestreiten alle Mannschaften 14 Kämpfe. Die besten drei Teams der Gruppen West und Ost qualifizieren sich direkt für das Playoff-Viertelfinale. Die Viert- und Fünftplatzierten ermitteln zwischen Weihnachten und Neujahr in Hin- und Rückkampf und überkreuz (Vierter Gruppe West gegen Fünfter Gruppe Nord und Fünfter Gruppe West gegen Vierter Gruppe Nord) die beiden restlichen Viertelfinalisten. Und jetzt kommt’s, weshalb die Ansprüche der RKG Freiburg in diesem Jahr nicht die Playoffs, sondern der Klassenerhalt sind: In beiden Bundesligagruppen steigen nämlich jeweils zwei Mannschaften ab. Platz sechs in den Gruppen West und Ost reicht also zum Ligaverbleib, wer Siebter und Achter wird, steigt hingegen ab. „Es gibt Teams wie Köllerbach und Adelhausen, mit denen wir nicht konkurrieren können. Unser Ziel ist vielmehr, Mannschaften wie Nackenheim und Urloffen in der Tabelle hinter uns zu lassen sowie die eine oder andere Überraschung gegen Teams wie Witten und Mainz zu schaffen“, erläutert der 30-jährige RKG-Coach Moosmann, der als Lehrer an einer Gewerbeschule in Schopfheim arbeitet. Von allen Beteiligten als positiv angesehen wird, dass in diesem Jahr die Ringer-Bundesliga in einem Rutsch durchgezogen werden kann und es die fast schon obligatorische Pause durch den dieses Mal frühen Weltmeisterschaftstermin (vergangene Woche) ausbleibt.

Die Neuerungen: Abgesehen von der Reduzierung der Gruppen und Mannschaften gibt es in diesem Jahr wohltuend wenige Änderungen, auf die sich die Zuschauer einstellen müssen. Kampfzeit, Modus, Anzahl der ausländischen Athleten pro Team (vier) – alles ist gleich geblieben. Ausnahme: Das Mindestalter für Sportler, die in der Bundesliga eingesetzt werden, wurde von 14 auf 15 Jahre erhöht – und der Start solch junger Ringer ist an Bedingungen wie zum Beispiel einer Teilnahme an der deutschen Jugendmeisterschaft oder der Zugehörigkeit zu einem Landesverbandskader geknüpft. Damit soll – vor allem in den leichten Gewichtsklassen – verhindert werden, dass x-beliebige Jugendringer eingesetzt werden, die in keiner Weise Bundesliganiveau aufweisen, um die Mannschaften aufzufüllen.

Neuzugänge und Abgänge: Drei Ringer haben die RKG verlassen, drei sind hinzugekommen – jeweils in den Gewichtsklassen der Abgänge. Für Mirko Rodemich (zurück nach Schwäbisch Hall) wurde Giovanni Freni für die Klassen bis 61 und 57 Kilo im klassischen Stil geholt. Der Italiener kämpfte bisher für den TuS Adelhausen. Sascha Weinauge rang stets für seinen Heimatverein KSK Furtwangen in der Oberliga. Der Mitte-Zwanziger, Bruder von Ex-Nationalteamringerin Nadine Weinauge, wurde in diesem Jahr Dritter bei der deutschen Meisterschaft im klassischen Stil. Er soll den Moldauer Mihail Bradu in der Klasse bis 86 Kilo ersetzen. Im Freistil-Schwergewicht beendete Nick Matuhin, Olympiastarter von 2012 in London, aufgrund gesundheitlicher Malaisen seine aktive Laufbahn. Für ihn heuerte die RKG den Ukrainer Oleksander Koldovskyi (ehemals Hüttigweiler) an, hinter dem mehrfachen EM- und WM-Medaillengewinner Oleksandr Khotsianivskyi (Köllerbach) die Nummer zwei seines Landes im Limit bis 130 Kilo.

Der Terminplan: Das hat es wohl noch nie gegeben bei der RKG Freiburg: Sie beginnt die Saison mit vier Heimkämpfen in Folge. Verantwortlich hierfür ist der Belegungsplan in der Staudingerhalle, in der die Breisgauer Mannschaft ihre Heimduelle austrägt. Nach dem TuS Adelhausen an diesem Freitag sind der SV Nackenheim (1. Oktober), die Red Devils Heilbronn (3. Oktober) und der KSV Köllerbach (9. Oktober) im Breisgau zu Gast. Dann geht’s für die Breisgauer auswärts auch nicht über Südbaden hinaus, am 15. Oktober kämpft die RKG beim ASV Urloffen. Am 23. Oktober empfängt die Freiburger Staffel dann den ASV Mainz, ehe es zum Vorrundenabschluss nach Witten geht (29. Oktober). In der Rückrunde genießt die RKG folglich nur zweimal Heimrecht – gegen Urloffen (3. Dezember) und am letzten Kampftag im vielleicht entscheidenden Duell um den Klassenverbleib gegen Witten (17. Dezember).

Bericht aus: BZ-Plus, Georg Gulde, 22.09.2022

Foto: Der Italiener Giovanni Freni (links), hier bei der EM 2020 gegen den Deutschen Fabian Schmitt, ist neu bei der RKG.

Kadir Caliskan via www.imago-images.de